Samstag, 30. Juni 2007

In ganz Indien gibt es 110.000 Hotelzimmer

Zum Vergleich: Das entspricht etwa dem Hotelangebot von New York.

Bei meiner ersten Geschäftsreise nach Indien hat in New Delhi/Gurgaon eine Übernachtung noch rund US$ 75,- gekostet, etwa 9 Monate später schon weit über US$ 100,-. Heute sind im Großraum Delhi Preise um US$ 350 pro Übernachtung zur Regel geworden. Oftmals bekommt man bei der Reservierung gar keine verbindliche Preisauskunft mehr – sorry sir, it's a daily rate. Das heißt dann übersetzt: Wir sagen Ihnen erst bei der Ankunft, was es kosten wird - Sie können sich ja dann überlegen, ob Sie tatsächlich mit dem gesamten Team, müde, von Flug und Klimaumstellung erschöpft und mit einem 15-Stunden Arbeitstag voraus spät nachts noch ein anderes Hotel suchen wollen.

Große Anbieter wie Infosys haben längst eigene, von Hospitality Professionals geführte Hotels direkt auf dem Firmengelände gebaut. Das ist zum einen schlicht günstiger , zum anderen bietet sich so die Gelegenheit, den Kunden rund um die Uhr zu "verwöhnen" und dafür zu sorgen, daß nur die allerbesten Eindrücke mit nach Hause genommen werden.

Es ist in Global Sourcing-Projekten unverzichtbar, sich regelmäßig auch persönlich zu treffen. Wäre es nicht eine gute Idee, mit dem Offshore-Partner eine angemessene Hotelkategorie und Unterbringung jeweils auf Kosten des Gastgebers zu vereinbaren? Das erspart beiden Seiten die mitunter aufwendigen Vorschuß- oder Erstattungsprozeduren, ermöglicht die Inanspruchnahme langfristig ausgehandelter Sonderkonditionen – und strafft wohl auch die Meeting-Planung. Wenn ein Aufenthalt des Auftraggebers pro Tag soviel kostet wie der Lohn für das ganze Entwicklerteam, kann dies für zielorientierte Zusammenkünfte offshore eigentlich nur förderlich sein.

Donnerstag, 28. Juni 2007

Ein Global Sourcing Blog?

Nun kann es losgehen! Das ("der"?) Blog ist eingerichtet - und damit die Möglichkeit, im permanenten Dialog mit Kunden und Partnern zu stehen, sich permanent und überall mitzuteilen, mit allen die Entwicklung der globalen IT-Wertschöpfungsketten zu diskutieren, die Entwicklungen in Indien und China, in Osteuropa und den asiatischen Tigerstaaten, in Südamerika und in Irland zu beleuchten und hinterfragen, und all dies vom Schreibtisch aus - eine faszinierende Vorstellung.

Es ist für den Unerfahrenen aber gar nicht so einfach, da verhält es sich beim Blogging wie beim "Offshoring". Der Erfolg steht und fällt mit den operativen Details. Mit beschränktem Budget ist etwas erreichbar, was auf klassische Weise nicht bezahlbar wäre. Beides kostet mehr Zeit und Energie als ursprünglich erwartet. Beim ersten Mal passieren Fehler, die später vielleicht schwer zu korrigieren sind....und so weiter und so weiter, nicht zuletzt: Sowohl beim Blogging wie beim Offshoring kennen wir alle die Erfolgsgeschichten – aber eben auch die anderen.

Es stellen sich hier wie dort ein paar Einsichten ein: Es ist hilfreich zu wissen, was man eigentlich erreichen will. Dass es der Wettbewerber ja auch tut, reicht allein nicht aus. Kennzahlen zur Erfolgsmessung sind wichtig. Eine hohe Priorität und die entsprechende Zeit müssen eingeräumt werden. Gerade zu Beginn sollte die Planung nicht "auf Kante genäht" sein, sondern einen gewissen Puffer vorsehen: Wo sich das ("der"?) Blog auch später noch gratis durch einen Klick auf "Eintrag bearbeiten" korrigieren lässt, fehlt den meisten Offshoring-Projekten dieser Knopf, zumindest in der Gratis-Version.

Ich werde versuchen, Sie, werte Leser, mit interessanten, unterhaltsamen, bisweilen spannenden, manchmal nachdenklichen und immer themenbezogenen Inhalten davon zu überzeugen, dass es Ihre Zeit wert ist, hier gelegentlich einmal vorbeizusehen.

PS - Ich mache den
Selbsttest:

  • Ziel dieses Blogs ist es, Ihnen einige Gedankenhäppchen zum Themengebiet "Global Sourcing" zu servieren - und, ja klar, Sie daran zu erinnern, dass ich da bin - und davon überzeugt, daß ich zu diesem Bereich etwas beitragen kann.
  • Wenn sich anhand der Leserzahlen zeigt, dass ich Sie nicht wirklich gut unterhalten und informieren (also gut: "infotainen") kann, überdenke ich die Idee mit dem Blog nochmal.
  • Tatsächlich, es kostet eine Menge Zeit und Energie. Nebenher mal rasch zwischen zwei Flügen an der Airportbar was in's Blog zu pulitzern bedarf doch einiger Erfahrung … womit wir wieder am Anfang dieses Beitrags, Verzeihung: "Posts" stehen.